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Methoden der Haaruntersuchung bei Haarausfall

Eine genaue Untersuchung der Haare liefert Aufschluss über Haardichte und -verteilung sowie das genaue Muster des Haarausfalls und den Zustand der Kopfhaut. Unter dem Mikroskop geben die Haarwurzeln weitere Hinweise zur Ursache des Haarausfalls.

Eine medizinische Haaruntersuchung setzt sich aus mehreren Teilschritten zusammen. Im Vorfeld beurteilt der Arzt jedoch erst die tatsächliche Notwendigkeit einer genauen Haaranalyse, indem er seinen Patienten bittet, über mehrere Tage hinweg der normalen täglichen Ausfallquote von bis zu einhundert Haaren Beachtung zu schenken. Danach muss nach den Ursachen gesucht werden.

Zunächst überprüft der Arzt daher das äussere Erscheinungsbild des Haarausfalls, um eventuell eine genetisch bedingte Alopezie diagnostizieren zu können und im Folgeschritt das Stadium des Haarverlustes nach der Hamilton-Norwood-Tabelle zu klassifizieren.

Über ein Trichogramm ausgezupfter Haare, d.h. eine mikroskopische Haarwurzeluntersuchung, kann der Arzt mehr über eine möglicherweise vorliegende Krankheit erfahren und anhand dessen eine Prognose zu Form und weiterem Verlauf des Haarverlustes stellen.

Epilationstest

Gesunde Haare lösen sich nicht bei leichtem Zug, sondern nur durch heftiges Reissen, das immer schmerzhaft ist. Um zu überprüfen, ob erhöhter Haarausfall vorliegt, greift der Arzt deshalb ein Büschel Haare und zieht vorsichtig daran.

Lassen sich ohne Kraftaufwand an verschiedenen Stellen der Kopfhaut mehrere Haare herausziehen, ohne dass dies dem Patienten Schmerzen bereitet, könnte ein dem natürlichen Haarausfall vorausgehendes telogenes Effluvium vorliegen, d.h., dass Haare im Ruhestadium des Haarwachstumszyklus ausfallen.

Ebenso könnte es sich bei dem durch einfaches Ziehen am Haar ausgelösten Haarausfall um das Lose-Anagen-Haar-Syndrom handeln: Die innere Haarwurzelscheide liegt in diesem Fall nicht passgenau um den Haarschaft, wodurch das Haar relativ locker in der Kopfhaut sitzt. Um das Lose-Anagen-Haar-Syndrom sicher diagnostizieren zu können, müssen die ausgezupften Haare weiter untersucht werden.

Abgebrochene Haare können entweder auf kosmetische Schäden oder die typischen Haarschäden bei Alopecia areata zurückzuführen sein; dicke Haarschäfte weisen auf eine Störung der Wachstumsphase hin.


Mediscope
13.05.2004 - dzu

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
 
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