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Wie stärke ich mein Immunsystem?

Frauen Kochen Ernährung
Eine ausgewogene
Ernährung stärkt
 das Immunsystem
Das Immunsystem kann durch einfache Massnahmen, welche der Gesundheit allgemein förderlich sind, stimuliert werden.

 
Eine andere Variation der Immunstimulation zur Abwehr gegen Krankheitserrer, ist die Impfung; diese wird im Fokus "Impfen" beschrieben.

 

 

So stärken Sie Ihr Immunsystem und steigern Ihre Abwehrkräfte und schützen sich vor Krankheitserregern.

Gesunder Lebensstil

Gesund leben ist die Grundlage für ein effektives, gesundes Immunsystem. Von den nachfolgenden Aktivitäten und Massnahmen ist aus Studien bekannt, dass sie einen günstigen Effekt auf das Immunsystem haben und so helfen, den Körper gegen Krankheitserreger zu wappnen:

Ausgewogene Ernährung

Für ein gesundes körperliches Abwehrsystem braucht es eine ausgewogene Ernährung. Neben den Grundnährstoffen Eiweiss, Fett und Kohlenhydrate in einem angemessenen Verhältnis, gehören dazu auch reichlich Vitamine, Mineralie, sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe sowie Spurenelemente. Mit der Ernährungsformel "5 am Tag" (5 Portionen Obst und Gemüse) führen Sie dem Körper bereits die wichtigsten Nähr- und damit auch Abwehrstoffe zu. Siehe auch Schweizer Lebensmittelpyramide, auch mit Angaben über die tägliche Flüssigkeitszufuhr.

Vitamine und Mineralstoffe sind für eine optimale Funktion unseres Immunsystems wichtig. Täglicher Konsum von Frischkost ist deshalb zum Empfehlen. Nahrungsergänzungsmittel sind bei einer abwechslungsreichen, gesunden Erhnährung in der Regel nicht notwendig und sollten nur nach ärztlicher Empfehlung eingenommen werden. Ausnahme: Älteren Menschen, die sich häufig zu einseitig ernähren, können allenfalls Vitamin- und/oder Mineralstoffzusätze helfen.

Bewegung an der frischen Luft

Regelmässige Bewegung – am besten an der frischen Luft – oder auch Ausdauersport (Radfahren, Schwimmen, Walken, Skilanglauf etc.) halten den Körper und das Immunsystem fit. Ausdauersport ist ein gutes "Training" für das Abwehrsystem und aktiviert die Immunzellen.

Warum an der frischen Luft? Die regelmässigen Temperaturreize (kalt/warm) führen zu einem gesunden Mass an "Abhärtung". Auf Dauer kann sich der Körper besser und schneller Temperaturveränderungen anpassen und beugt so Infektionen vor.

"Ich habe keine Zeit für Sport", sollte keine Ausrede sein. Jeder hat die Möglichkeit ein Mindestmass an Bewegung in den Alltag einzubauen: Treppenlaufen statt Liftfahren, Auto so oft wie möglich stehen lassen, den Bus eine Haltestelle früher verlassen und zu Fuss weitergehen oder Einkaufen mit dem Fahrrad. Fitnessregel für den Alltag: Wer keinen Sport treiben mag, soll mindestens dreimal die Woche für mindestens eine halbe Stunde zügig Laufen. 

Warm/Kalt-Anwendungen

Nicht nur Ausdauersport und regelmässige Bewegung fördern die Gesundheit und tragen zur Stärkung und  Erhalt eines fitten Immunsystems bei. Auch folgende  Anwendungen haben nachweislich   einen positiven Effekt auf die körperliche Abwehr:

Kneippsche Anwendungen:

Arm- und Beingüsse, Vollgüsse (ohne Kopf!), Wechselfussbäder. Achtung: Bei fieberhaften Infekten  oder Herzkrankheiten vorher einen Arzt konsultieren.

Die Kneipp’schen Anwendungen sollen warm beginnen und kalt enden. Danach sich bewegen, damit die Wiedererwärmung sofort beginnen kann. Keine passiven Aufwärmquellen (Lampen, Heizung) nutzen, es genügt, wenn man sich in einem warmen Raum gut eingewickelt aufhält oder sich gleich für ein paar Minuten ins Bett legt.

Wasseranwendungen

In der kalten Jahreszeit frühmorgens durchs feuchte Gras oder durch den Schnee laufen. Füsse danach Trockenreiben und sich bewegen (kein warmes Wasser zum "auftauen" anwenden!)

Sauna- oder Dampfbäder:

Saunabaden ist nicht nur im Winter wohltuend. Das Wechselbad von Hitze und Kälteschauer tut gut: es stärkt das Immunsystem, hilft Stress abzubauen und pflegt die Haut. Die Wärme verstärkt die Durchblutung der Schleimhäute. Sie kurbelt die Sekretabsonderung an und erhöht die Produktion der Abwehrstoffe. Nicht bei bestehender Erkältung, Grippe oder Fieber.

Mit solchen Kalt/Warm-Reizungen wird der Körper "abgehärtet". Ebenfalls günstig wirken sich solche Wechselbäder auf das Herz-Kreislauf-System aus.

Achtung: Bei bestehender Herz-Krankheit vorher den Arzt befragen.
Und: Alle diese Anwendungen nur machen, wenn man sich gesund fühlt. Bei Erkältung oder Fieber auf keinen Fall.

Entspannung und Stressabbau

Stress stört das Immunsystem durch den negativen Effekt der Stresshormone. Dagegen helfen regelmässige körperliche Betätigungen, Ausdauersport oder Entspannungsübungen (Meditation, Yoga etc.). Von Allem nie zuviel, ist ein gutes Motto - sowohl für die Arbeit wie auch für die Freizeit. Eine gute Work-Life-Balance  ist gesund und beugt Stress vor. Und: Lernen Sie auch mal nein zu sagen oder etwas auf Morgen zu verschieben. Auch regelmässiges Lachen wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus, wie andere Experten berichten.

Vermeiden von Giftstoffen

Moderater Alkoholkonsum, Rauchstopp und mässiger Kaffeekonsum wirken sich auf die allgemeine Gesundheit positiv aus – das ist inzwischen bekannt. Von Entgiftungs- und Entschlackungskuren halten Experten nicht viel.

Siehe Interview  "Fasten dürfen nur Gesunde" mit der Ernährungsexpertin Dr. med. Bettina Isenschmid). Wichtig sei es demanch, sich immer regelmässig und ausgewogen zu Ernähren.

Eine andere aktuelle Studie besagt, dass ein Monat Alkoholabstinenz nach reichlichem Alkoholgenuss eher schadet als nützt. Warum, lesen Sie hier: Alkohol: Ein Monat Abstinenz bringt nichts

Was tun bei Grippe oder Erkältung

Erkältungen (grippale Infekte) oder eine echte Grippe-Virusinfektion möglichst auskurieren und Stress (auch Kälte) vermeiden. Das Immunsystem braucht alle Kraft sich gegen die Krankheitserreger zu wehren. Bei Grippe warm einpacken, Bettruhe und Teetrinken.

Mit einer ausgeglichenen Lebensweise - dazu gehören genügend Schlaf, ausgewogene Ernährung, null Alkohol und Nikotin und genügend Bewegung an der frischen Luft - sind Sie bei einer leichten Erkältung ohne Fieber, bald wieder fit und munter.

Pflanzliche Präparate

Eine ganze Reihe von pflanzlichen Präparaten wird zur Stärkung des Immunsystems angeboten. Studien in den USA und Dänemark zeigen, wie weit verbreitet diese sind: Bis zur Hälfte der Befragten nehmen pflanzliche Heilmittel zur Immunstärkung ein. Ob sie tatsächlich wirken, ist allerdings nicht bewiesen, zumindest fehlen Beweise aus der medizinischen Forschung.

Echinacea ist eine der am häufigsten eingenommenen Substanzen, für welche in Tierversuchen eine Aktivierung des Immunsystems nachweisbar ist. Die Mehrzahl der qualitativ guten Studien bei Menschen hat bisher jedoch gezeigt, dass durch Echinacea keine Prophylaxe (Vorbeugung) vor Infekten erwartet werden kann.

Auch Vitamine werden in grossen Mengen geschluckt, um gut gegen Infektionen gerüstet zu sein. Für einen solchen Nutzen gibt es aber in der Fachliteratur wenig Hinweise. Vitamin C wird gemäss einer Studie in der Prophylaxe von Erkältungen ein gewisser Nutzen zugeschrieben, jedoch nicht zur Therapie. Vitamin E hat ebenfalls gewisse schützende Eigenschaften; eine kürzlich publizierte Studie belegt jedoch, dass Menschen, welche regelmässig hohe Dosen Vitamin E zu sich nahmen, früher starben als Vergleichspersonen ohne Vitamin E -Einnahme.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
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