HIV: Frühe antiretrovirale Therapie verbessert Überlebenschance
Bis heute ist der Zeitpunkt des Beginns einer antiretroviralen Therapie bei HIV-infizierten Personen ohne Symptome nicht festgelegt. Eine aktuelle Studie zeigt: Je früher die Therapie eingeleitet wird, desto grösser sind die Überlebenschancen.
Der Zeitpunkt des Behandlungsbeginns wurde nach zwei verschiedenen Schwellenwerten der CD4-Zellen* festgelegt: 351 bis 500 Zelle/m3 oder mehr als 500 Zellen/m3.
*CD4-Zellen sind an der Abwehr von Erregern beteiligt. Je weniger davon im Körper vorhanden sind, desto schwächer wird die Abwehr. Beim gut funktionierenden Immunsystem oder bei guter Behandlung ist die Viruslast und die Zahl der CD4-Zellen im Gleichgewicht.
In der ersten Analyse untersuchte man die Daten von 8'362 Patienten. 25% hatten die Therapie bei einer CD4-Zellzahl von 351 bis 500/m3 erhalten; 75% erst nachdem die Zellzahl darunter lag. Bei verzögerter Therapie war das Todesrisiko um 69% höher als bei den früh Behandelten.
Bei einer zweiten Analyse von insgesamt 9'155 Personen erhielten 24% die frühzeitige Behandlung (Zellzahl über 500/m3); 76% erhielten sie erst unter dieser Zellzahl. Der verzögerte Therapiebeginn erhöhte das Todesrisiko um 94%.
Der frühe Beginn einer antiretroviralen Therapie bei asymptomatischen, HIV-positiven Menschen resultiert in einer deutlich höheren Überlebenszeit.
07.04.2009