Häufige Fragen zur Grippe und Tipps zur Vorbeugung
Wie in jeder Grippesaison wird es wahrscheinlich auch diesen Winter wieder zu einer mehr oder weniger starken Ausbreitung der saisonalen Grippe kommen. Ein paar Tipps vorab, die helfen sollen, das Ansteckungsrisiko zu verringern.
Untersuchungen haben laut WHO ergeben, dass insbesondere diese Gruppen gefährdet sind, an der saisonalen Grippe zu erkranken. Chronisch Kranke, Senioren und Schwangere müssen ausserdem eher mit ernsthaften Komplikationen rechnen.
Im Folgenden Antworten zu häufigen Fragen, die im Zusammenhang mit der saisonalen Grippe (Influenza) und der Grippeimpfung immer wieder auftauchen und beschäftigen.
Sollen sich Personen, die noch nie an einer Grippe erkrankt waren, dennoch impfen lassen?
Es gibt wahrscheinlich niemand, der nicht schon mit der Grippe infiziert wurde. Vielleicht sind nur leichte oder gar keine Krankheitssymptome aufgetreten, der Betroffene fühlte sich nicht krank. Ein Infizierter, der keine Beschwerden entwickelt, kann dennoch die Viren weitergeben. Eine ausgeweitete Impfstrategie – auch für solche die noch „nie“ eine Grippe hatten - kann deshalb insbesondere Risikogruppen vor der Grippe schützen.
Die Grippeimpfung vom letzten Jahr – genügt sie?
Grippeviren sind sehr wandelbar. Oft mutieren sie von einer Grippesaison zur anderen, so dass ein alter Impfstoff nicht mehr genügend oder gar keinen Schutz mehr bietet. Bei der Grippeimpfung entwickelt der Körper Antikörper gegen das Virus. Die Bildung dieser Antikörper lässt aber bis zur nächsten Grippesaison nach und die Antikörper bieten keinen genügenden Schutz mehr. Die WHO evaluiert deshalb jedes Jahr, welche Virusstämme in der Grippesaison vorherrschen und macht entsprechende Empfehlungen für einen Impfstoff.
Ist die Impfung schuld, wenn jemand nach der Impfung krank wird?
Der Grippeimpfstoff enthält keine Lebendviren. Daher erkrankt man auch nach der Impfung nicht aufgrund der Impfung an der saisonalen Grippe. Selten kann es vorkommen, dass man bei einer Grippeepidemie die Grippe trotzdem kriegt. Allerdings ist der Krankheitsverlauf in der Regel dann milder.
Eine Erkältung (medizinisch auch grippaler Infekt genannt) macht häufig ähnliche Symptome, weshalb diese Erkrankung dann oft mit einer „Grippe“ verwechselt wird. Bei einer Erkältung sind aber andere Viren für die Beschwerden verantwortlich.
Warum sich Arbeitende in Gesundheitsberufen impfen lassen sollten
Arbeitende in Gesundheitsberufen haben häufig Kontakt mit Kranken. Zum eigenen Schutz und zum Schutz der Patienten, sollten sie sich gegen die saisonale Grippe impfen lassen und so dazu beitragen, dass sie die Viren nicht weitergeben. Denn: Patienten haben meist ein geschwächtes Immunsystem und sind anfällig auf solche Virenattacken.
Wie sicher ist die Grippeimpfung für Schwangere und das Ungeborene?
Während der Schwangerschaft ist das Immunsystem stärker gefordert, da es auch für das wachsende Baby sorgen muss. Werdende Mütter sind daher anfälliger für Infektionen. Eine Grippe ist bei ihnen oft auch mit einem höheren Komplikationsrisiko verbunden. Damit ist auch das Ungeborene grösseren Risiken, wie zum Beispiel einer Frühgeburt oder Wachstumsstörungen, ausgesetzt. Laut WHO werden weltweit Millionen von Schwangeren geimpft und die Grippeimpfung hat sich bei ihnen und für das Kind als unbedenklich erwiesen. Ein weiteres Plus: Die geimpfte Mutter schützt ihr Kind auch noch sechs Monate nach der Geburt vor einer Influenza.
Wie äussert sich die Grippe?
Die Grippesymptome kommen meist überfallsartig: plötzlich – manchmal von einer Stunde zur anderen - fühlt man sich abgeschlagen, stark müde, krank. Leichtes oder stärkeres Frösteln deutet darauf hin, dass sich Fieber eingestellt hat. Die Körpertemperatur kann relativ rasch und hoch ansteigen. Oft kommen noch Kopfschmerzen und Gliederschmerzen hinzu, man will nur noch ins Bett. Weitere Symptome wie Husten, Niessen, Schnupfen, manchmal auch Übelkeit, Durchfall können ebenfalls dazu kommen. Schwere Komplikationen wie Lungenentzündung oder Hirnhautentzündung können insbesondere bei Risikogruppen (Senioren, Schwangeren, chronisch Kranken) auftreten. Kinder können Fieberkrämpfe entwickeln.
Grippesymptome – was tun?
Ab ins Bett, schlafen und sich warmhalten, sind die dringlichsten Massnahmen. Viel Trinken (ungesüssten Tee, Wasser, verdünnte Fruchtsäfte), um die durch Schwitzen verlorene Flüssigkeit wieder auszugleichen und den Kreislauf stabil zu halten. Bei Fieber welches über 39° steigt oder auch bei leichteren Temperaturen, die länger als 3 Tage anhalten, soll ein Arzt konsultiert werden. Schwangere, Ältere Personen, chronisch Kranke oder Säuglinge brauchen intensivere Pflege und Beobachtung. Sie sollten insbesondere bei hohem Fieber nicht allein gelassen werden. Allenfalls kann ihnen der Arzt ein Grippemittel verschreiben, das die Beschwerden lindert. Eigenmedikationen mit Antibiotika sind nicht empfohlen: Viren können nicht mit einem Antibiotikum bekämpft werden.
Die Grippeimpfung genügt als Vorbeugemassnahme – stimmt das?
Die Grippeimpfung bietet zwar einen guten und sicheren Schutz vor der saisonalen Influenza. Darüber hinaus kann aber mit einfachen Massnahmen die Verbreitung der Grippeviren und damit die Ansteckung anderer Personen noch zusätzlich stark reduziert werden.
- Hygiene: Regelmässiges Händewaschen mit Seife
- Händeschütteln insbesondere während der Grippesaison vermeiden
- Beim Husten und Niessen Unterarm (nicht die Hand) vor das Gesicht halten oder ein Papiertaschentuch verwenden. Dieses nachher wegwerfen.
- Personen, die bereits Symptome haben sollen im Bett bleiben und nicht zur Arbeit gehen. Sie erhöhen sonst das Risiko der Weiterverbreitung.
24.11.2015