Nächtliche Atemaussetzer: Hohes Risiko bei Übergewicht
Unter der so genannten obstruktiven Schlafapnoe, die mit nächtlichen Atempausen einhergeht, leiden viele Menschen. Die schwere Schlafapnoe erhöht das Risiko für Herzkreislauf- sowie Stoffwechselerkrankungen. Dabei gehört Übergewicht zu den Hauptrisikofaktoren für Schlafapnoe, wie Experten der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde (DGHNO) berichten.
Eine Schlafapone liegt vor, wenn der Betroffene mehr als 5 Atemaussetzer pro Schlafstunde hat, erklärt der Ehrenpräsident der 83. Jahresversammlung der DGHNO. Der obere Teil des Rachens erschlafft und fällt dabei zusammen und der natürliche Atemfluss wird behindert. Auch anatomisch bedingte Verengungen könnten zu solchen nächtlichen Atemstillständen führen.
Wie fördert Übergewicht eine Schlafapnoe?
Fetteinlagerungen in den oberen Atemwegen verringern den Durchmesser der Atemwege, sodass der normale Atemrhythmus gestört wird. Die Zunahme der schwer Übergewichtigen Menschen in Deutschland habe auch zu einer Zunahme der Schlafapnoe geführt – man müsse deshalb schon bald von einer Volkskrankheit sprechen, so die Experten. Bereits eine Gewichtsreduktion um 10% verringere die Anzahl der nächtlichen Atempausen und damit die gefährlichen Folgeerscheinungen. Betroffene klagen häufig über Schnarchen, eine ausgeprägte Morgen- sowie Tagesmüdigkeit und über Sekundenschlafattacken tagsüber.
Weitere Folgen der Schlafapnoe sind Herz-Kreislauferkrankungen (Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt, Schlaganfall) sowie Diabetes Typ2.
Die Experten raten daher schwer übergewichtigen Personen eindringlich zur Gewichtsreduktion - im Bedarfsfall auch chirurgisch. Weitere Risikofaktoren für nächtliche Atemstillstände sind Alkohol- und Nikotinkonsum sowie der Konsum von Schlaftabletten und die Rückenlage des Schlafenden.
19.06.2012