Pilzvergiftungen: Die Saison beginnt
In den letzen Tagen sind am Schweizerischen Toxikologischen Informationszentrum (STIZ) die Zahlen der Anfragen zu Pilzvergiftungen sprunghaft angestiegen. Alleine in der letzten Woche wurde 56 Mal wegen Pilzvergiftungen Rat eingeholt.
In den Jahren 2008 und 2009 registrierte das STIC in der gleichen Periode 11 beziehungsweise 9 Anfragen.
Unter den diesjährigen Anrufen befindet sich auch schon ein Fall, bei dem der involvierte Pilz anhand der Rüstabfälle von einem Pilzkontrolleur als Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides), ein hoch giftiger Pilz, identifiziert wurde.
Pilzfreunde dürften sich auf das kommende Wochenende freuen. Nach einer langen Regenperiode, während der die Pilze aus dem Boden schossen, folgt nun eine trockene und wärmere Phase. Das STIZ warnt aber ausdrücklich davor, die gesammelten Pilze unkontrolliert zu verzehren. Damit es nach dem Essen von selbst gesammelten Pilzen nicht zu unliebsamen Überraschungen kommt, ist der Gang zum Pilzkontrolleur unverzichtbar, evtl. sogar lebensrettend!
Zur Zeit kommt es besonders häufig zu Verwechslungen des Steinpilzes (Boletus edulis) mit anderen giftigen oder ungeniessbaren Röhrlingen, hauptsächlich mit dem Satansröhrling (Boletus satanas), der 2-3 Stunden nach Konsum einen starken Brechdurchfall verursacht. Diese Pilzvergiftung ist zwar unangenehmen, hat aber sonst einen gutartigen Verlauf. Ganz anders sieht es bei einer Verwechslung von Champignons (zum Beispiel Agaricus campestris) mit dem Grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) aus. Dieser kann eine lebensbedrohliche Leberschädigung zur Folge haben.
Sollten erst nach dem Verzehr von Pilzen Zweifel im Bezug auf die Essbarkeit aufkommen, dann hilft das STIZ über die Telefonnummer 145 Tag und Nacht bei der Beurteilung des Risikos und gibt entsprechende Ratschläge. Sind schon starke Symptome vorhanden, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.
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19.08.2010