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Heuschnupfen: Die wichtigsten Allergene und Kreuzallergien

Allergene sind Fremdsubstanzen, die eine Allergie auslösen. Theoretisch kann jeder Mensch auf jeden Stoff allergisch reagieren. Hier aber die wichtigsten Allergene und somit die häufigsten Allergieauslöser:

  • Pollen: Blütenstaub von Bäumen, Sträuchern, Gräsern und Getreide
  • Milbenkot im Hausstaub
  • Nahrungsmittel: Erdbeeren, Meeresfrüchte, Kiwis, Sellerie, Erdnüsse, Eiweiss, Milch
  • Bienen- und Wespengift
  • Medikamente: Schmerzmittel, Rheumamittel, Antibiotika (Penicillin)
  • Tierhaare
  • Nickel, Latex
  • Pilzsporen

Die häufigste Form ist die Allergie gegen Gräserpollen. Gräserpollenallergiker, Baumpollenallergiker und die Menschen, die gegen beides allergisch sind, machen ¾ aller Heuschnupfenpatienten aus.

Mehr als die Hälfte aller bei uns heimischen Heuschnupfenpollen gehören einer Gruppe von etwa einem Dutzend Pflanzen an. Es lohnt sich also, herauszufinden, wogegen man allergisch ist, um den Kontakt möglichst zu minimieren. Ganz vermeiden lässt er sich nicht. Untersuchungen haben ergeben, dass der Mensch während der Blühzeit pro Tag ungefähr 4.000 bis 8.000 (!) Pollen einatmet. Bei einem Allergiker reicht aber der Kontakt mit 40 bis 50 Pollen, um Symptome auszulösen.

Drei Gruppen von Pollen sind die Hauptauslöser des Heuschnupfens:

  • Zwischen Februar und Mai frühblühende Bäume
  • Zwischen Mai und Juli und Mitte August bis Mitte September Gräser und Getreide
  • Im Frühherbst bestimmte Kräuter
  • Sowie der Ganzjahres-Heuschnupfen: Hausstaubmilben und Schimmelpilze (Sporen)

Aufgrund der Klima-Erwärmung haben Pollen-Allergiker immer früher Beschwerden, manchmal bereits im Dezember. Zudem nehmen die Fälle von Pollen-Allergie und Asthma weiter zu.

Etwa ein Drittel der Schweizer Bevölkerung ist auf irgendwelche Allergene sensibilisiert, d.h. sie haben eine Veranlagung zur Allergie, ohne selbst Symptome zu haben.

Rund 8 Prozent der Schweizer Bevölkerung leiden an Asthma aufgrund einer Allergie. Damit hat sich die Häufigkeit des Leidens in der Bevölkerung innerhalb von 30 Jahren vervierfacht.

Heuschnupfen: Was sind Pollen?

Pollen enthalten das männliche Erbgut der Samenpflanzen. Sie werden durch Insekten oder durch den Wind auf eine andere Pflanze übertragen. Für die Heuschnupfenpatienten sind die windbestäubten Pflanzen wichtig, die grosse Mengen leichter Pollen produzieren, so etwa die Birke, Erle, Hasel und Gräser.

Anders die insektenbestäubten Pflanzen: Sie tragen bunte Blüten, um die Insekten anzulocken, und produzieren wenige, schwere Pollen, die an den Insektenbeinen haften. Bei diesen Pflanzen verursacht meistens nur ein enger Kontakt allergische Reaktionen. Das kommt z. B. bei Gärtnern und Floristen vor, mit Blumen wie Chrysanthemen und Margriten.

Kreuzallergie - Keine neue Allergie

Immer mehr Heuschnupfen-Betroffene stellen mit Schrecken fest, dass sie zunehmend auch auf Nahrungsmittel allergisch reagieren.

Die plötzliche Unverträglichkeit gegen bestimmte Nahrungsmittel ist keine neue Allergie, sondern die Reaktion auf ein bekanntes Allergen in einer anderen "Verpackung". Hier spricht man von einer so genannten "Kreuzreaktion". Ursache für eine solche Kreuzallergie sind Substanzen, die in bestimmten Lebensmitteln enthalten sind und die eine genetische Verwandtschaft mit den Allergieauslösern von Pollen aufweisen.

Gefahr wird unterschätzt

Bereits die kleinste Menge eines Allergens reicht aus, um eine Reaktion auszulösen. Natürlich ist es am wichtigsten, den bekannten Allergenen auszuweichen und diese grundsätzlich zu meiden. Das ist aber oft nicht möglich, da überall auch mit verborgenen „Gefahren“ gerechnet werden muss. Die Beschwerden, die sofort nach dem Verzehr eines Lebensmittels oder aber auch erst nach Stunden einsetzen können, sind nicht selten massiv.

Verpackte Lebensmittel müssen beim Allergiker die Alarmglocken läuten lassen: die Beipacklisten müssen sorgfältig gelesen werden. Viele Allergene verstecken sich zum Beispiel in Brot, Kuchen, Fertigprodukten, Käse, Glace oder Fruchtsäften. "Pflanzliches Protein", "Emulgator Lecithin" oder "pflanzliches Öl" deuten auf Soja hin. Im Zweifelsfalls daher besser andere Produkte nehmen.

Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Getreide, auf die man nicht verzichten kann oder will, sollen vor dem Verzehr kurz aufgekocht oder für etwa zwei Wochen eingefroren werden. Dadurch kann das Allergen teilweise oder sogar ganz zerstört werden. Bei Sellerie zum Beispiel funktioniert dieser Trick aber nicht oder nur teilweise.

Häufige Kreuzallergien

Baumpollen-Allergie UND
Apfel, Aprikose, Birne, Baumnuss, Currygewürz, Haselnuss, Kirsche, Kiwi, Mandel, Peperoni, Pfirsich, Sellerie
Gräserpollen-Allergie UND
Erdnuss, Getreide, Hülsenfrüchte, Kartoffel, Melone, Soja, Tomate

Beifusspollen-Allergie UND

Anis, Basilikum, Dill, Estragon, Fenchel, Kamille, Rüebli, Paprika, Peterli, Sellerie

Luftverschmutzung UND

Allergien

Zusätzliche Allergene

Nach einer japanischen Untersuchung haben Personen, die in der Nähe einer Autobahn wohnen, häufiger Heuschnupfen. Partikel aus Industrie- und Autoabgasen haften an den Pollen und es zeigte sich, dass diese verunreinigten Pollen leichter Allergien auslösen.

Zigarettenrauch in Innenräumen wird ebenfalls zur Luftverschmutzung gezählt. Unfreiwilliges Mitrauchen begünstigt die Ausbildung von Allergien. Insbesondere leiden Kinder mit rauchenden Eltern häufiger an allergischen Beschwerden (z.B Asthma).

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
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