Morbus Crohn: An den Ursachen sind über 70 Gene beteiligt
Zusätzlich zu den bereits bekannten 32 Erbanlagen scheinen noch weiter 39 Gene für die Entstehung der entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn mitverantwortlich zu sein, wie Forscher im Fachblatt „Nature Genetics“ schreiben.
Morbus Crohn (MC) wird zu den Autoimmunerkrankungen gezählt, weil die meisten Betroffenen auf Imunsuppressiva gut ansprechen.
Die genauen Ursachen dieser chronischen entzündlichen Darmerkrankung sind aber nach wie vor nicht bekannt. Man weiss aber, dass die Gene eine Rolle spielen.
In der weltweit grössten Gen-Studie zu entzündlichen Darmerkrankungen untersuchten 50 Forscherteams mehr als 22'000 Patienten und stiessen dabei auf 71 beteiligte Erbanlagen.
Auch wenn alle diese zusätzlich mitverantwortlichen Genregionen für die Entstehung von Morbus Crohn bekannt sind, erklärt dies nur ein Viertel des Erkrankungsrisikos. Insgesamt gehen die Forscher davon aus, dass ca. 50% des Erkrankungsrisikos genetisch bedingt sind; die andere Hälfte hängt von anderen Faktoren wie zum Beispiel chronischem Nikotinkonsum ab.
In unseren Breitengraden leidet etwa eine von 1000 Personen an der chronischen Entzündung des Magen-Darm-Trakts. Geheilt werden kann Morbus Crohn bis heute nicht, es können nur die bekannten Symptome wie Durchfall, Schmerzen, Gewichtsverlaust oder Erbrechen bekämpft werden.
Das Ziel der Forschung ist, herauszufinden, ob bestimmte genetische Abweichungen das Morbus-Crohn-Risiko erhöhen. So könnte versucht werden, die Abweichungen gezielt mit Medikamenten zu bekämpfen und zwar noch bevor die Krankheit ausbricht.
30.11.2010