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Untersuchungsmöglichkeiten bei Schwindel

So vielfältig die Ursachen für Schwindel oder Schwindelgefühle sind, so zahlreich sind die Untersuchungsmöglichkeiten. Im Folgenden werden die wichtigsten Untersuchungsmethoden beschrieben.

An erster Stelle steht die genaue Anamnese (Krankengeschichte), wobei der Arzt die beschriebenen Symptome mit einbezieht.

Wichtig ist, dass der Arzt den Patienten auffordert den Schwindel oder die Schwindelgefühle in seinen eigenen Worten zu beschreiben.

Bereits die Beschreibung kann den Arzt in die richtige Richtung verweisen.

Krankengeschichte (Anamnese)

Oft ist Schwindel das wichtigste Symptom für den Betroffenen. Darob vergessen sie andere Symptome, die ihre Krankheit begleiten zu erwähnen, z.B. Tinnitus, Hörverlust, Kopfschmerzen, Abnormitäten neurologischer Natur.

Aber auch Lähmungserscheinungen, Seh- oder Sprachstörungen oder sogar Phasen von vermindertem Bewusstein sollten sehr genau beschrieben und beobachtet werden.

Allgemeine Untersuchungen

Zu den allgemeinen Untersuchungen gehören:

  • Temperaturmessung
  • Blutdruckmessungen
  • Pulskontrollen
  • Urin- und Blutuntersuchungen

Sinnesprüfungen

Nach der Anamnese sollte sich eine umfassende körperliche Untersuchung anschliessen. Dabei wird die Wahrnehmung des Betroffenen bezüglich seines Körpers und seiner Körperlage im Raum näher untersucht.

Geh- und Sehtests helfen dem Arzt das Gleichgewichtssystem zu prüfen. Die Gleichgewichtstests werden dabei mit geschlossenen und offenen Augen durchgeführt.

Mittels bestimmter Tests wird die Hörfunktion untersucht. Auch diese Untersuchung kann womöglich bereits auf eine bestimmte Ursache des Schwindels hinweisen.

Meistens wird der Hausarzt nach diesen Tests den Betroffenen an den Spezialisten, den Ohren-Nasen-Halsarzt (ORL-Arzt, Oto-Rhino-Laryngologie-Spezialist) verweisen.

Im Folgenden werden ein paar Standarttests beschrieben. Die aufgeführten Tests sollen nur mit und von Fachpersonen durchgeführt werden. Es gibt viele spezifische Tests, die durchgeführt werden, sie hängen zum Teil auch von der vermuteten Diagnosestellung des Spezialisten ab. Im folgenden werden ein paar Standarttests beschrieben.

Neurologische Untersuchungen

Bei vielen Schwindelerkrankungen helfen neurologische Untersuchungen die Ursachen zu finden. Dabei werden die  Hirnnerven (EEG), die Motorik, die Reflexe, die Sensibilität, vegetative Funktionen und die Koordination mittels einfachen Tests geprüft.

Genau beobachtet und untersucht werden die Möglichkeiten der Kopfbewegungen (Halswirbelsäule), motorische Bewegungen, (wie sicher ist der Gang des Betroffenen), kann sich der Betroffene gut strecken und zusammenkugeln etc.

Gleichgewichtsprüfungen

Weil er einfach durchzuführen ist wird zur Gleichgewichtsprüfung häufig der Romberg-Test durchgeführt.

Romberg - Test

Romberg Test
  • Der Patient steht still.
  • Die Füsse stehen nebeneinander (siehe Bild), die Augen sind geschlossen.
  • Die Hände hakt der Patient ineinander (Jendrassik, siehe Bild)
  • So bleibt der Patient etwa 20-30 Sekunden stehen. Der Arzt beobachtet eine Falltendenz in eine Richtung.
Der Test kann auf eine Störung der Tiefensensibilität oder auf eine Vestibularisstörung hindeuten. (Nervus vestibularis: Hirnnerv, der für das Gehör und das Gleichgewicht verantwortlich ist; Sinneszelle des Gleichgewichtsorganes.

 

 

Unterberg Test

Bei diesem Test tritt der Patient mit geschlossenen Augen und horizontal nach vorne, mit ausgestreckten Armen, an Ort. Die Knie müssen dabei so hoch wie möglich gehoben werden, wenn möglich so, dass der Oberschenkel in die Horizontale oder höher kommt.

Man kann  den  Patienten ablenken, indem man ihm zusätzlich andere Aufgaben gibt, wie gleichzeitiges lautes Zählen. Beginnt der Patient sich um seine Achse zu drehen, kann das auf eine Störung des Vestibulum hindeuten.

Posititionsversuch

  • Patient liegt, die Augen sind geschlossen.
  • Die Hände nach oben strecken, Handflächen zeigen an die Decke.
  • Stellung behalten ca. 10 Sek.
  • Fällt der eine oder andere Arm nach unten, kann dies auf eine Störung hinweisen.

Finger-Nasen-Test

  • Patient liegt still.
  • Er streckt beide Hände nach vorne.
  • Die Augen sind geschlossen.
  • Patient führt den Zeigefinger an die Nasenspitze, abwechselnd einmal links und einmal rechts.
  • Trifft er die Nase nicht zielsicher, kann das auf eine Störung hinweisen

Hyperventilations- Provokationstest

Wird eine psychische Ursache vermutet, so sollte ein Hyperventilations- Provokationstest durchgeführt werden. Dieser Test gibt Aufschluss darüber, ob Schwindelanfälle durch eine zu schnelle Atmung ausgelöst werden.

Des weiteren gibt es verschiedene Nystagmustests und Augenbewegungsprüfungen, z.B. Beobachtung der Augen offen und geschlossen, Blickfolgebewegungen, Kopfschütteln.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
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