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Schwangerschaftsübelkeit (Hyperemis)

Ursachen der
Schwangerschaftsübelkeit
und Tipps
Eines der grossen Themen der angehenden Mütter während der Schwangerschaft ist die Schwangerschaftsübelkeit. Nicht allen Frauen ist während der Schwangerschaft übel. Doch wenn, trifft es die Mehrheit der Frauen in den ersten drei Monaten.
Langanhaltende Übelkeit soll nicht ertragen, sondern mit dem Arzt besprochen werden. Es kann sonst für die eigene Gesundheit und die des Kindes schädlich sein.

Insbesondere während der 6. bis 12. Schwangerschaftswoche leidet etwa die Hälfte aller werdenden Mütter unter Übelkeit, meist begleitet von Erbrechen. Das kann sehr belastend sein. Das Gute: Die Übelkeit in einer Schwangerschaft ist ein Zeichen, dass sich die Schwangerschaft normal entwickelt.

Warum Frauen so stark unter Übelkeit leiden können, ist nach wie vor nicht klar. Mit Sicherheit hat der hohe Wert des Schwangerschaftshormons HCG damit zu tun. Oft kommt bei der Mutter auch ein Ekel vor bestimmten Speisen hinzu. Einige Theorien besagen, dass die Abneigung gegen leicht verderbliche Lebensmittel wie Fleisch oder andere tierische Produkte Mutter und Kind vor Infektionen durch Nahrungsmittel (zum Beispiel ausgelöst durch Salmonellen) schützen soll. Gestützt wird diese Annahme dadurch, dass Vegetarierinnen weniger häufig unter Schwangerschaftsübelkeit leiden.

Hunger, Stress und Müdigkeit können die Schwangerschaftsübelkeit zusätzlich verstärken. Einige Frauen leiden so stark, dass der Zustand sie in eine Depression führt. Wichtig: Starke Übelkeit und Erbrechen sollen nicht ertragen, sondern mit dem Arzt besprochen werden. Heftige, unbehandelte Schwangerschaftsübelkeit kann zu schweren Komplikationen führen.

Wichtig: Wenn Sie sich mehrmals täglich übergeben müssen, nichts mehr Essen und Trinken mögen und Gewicht verlieren, sofort den Arzt oder eine Klinik aufsuchen. Es besteht die Gefahr, dass der Körper nicht mehr genügend Flüssigkeit und lebensnotwendige Nährstoffe bekommt (Dehydrierung).

Tipps, wie Sie sich bei leichterer Übelkeit selber helfen können:

  • Morgens vor dem Aufstehen eine Kleinigkeit essen und danach nochmals etwa 20 Min. liegen bleiben.
  • Viele kleine Mahlzeiten im Tag, anstelle von wenigen, grossen.
  • Den Blutzucker mit kleinen leichten Knabbereien wie zum Beispiel Zwieback oder trockenen Guetzli aufrechterhalten.
  • in Übelkeits-Tagebuch hilft herauszufinden, in welcher Zeit es am besten ist, etwas zu Essen und zu Trinken.
  • Möglichst Essen, was schmeckt!
  • Vermeiden Sie: schwere, fettige, frittierte, stark gewürzte Speisen.
  • Wichtig sind Kohlenhydrate, Eiweisse und viel Vitamin B (siehe Ernährung Basiswissen >>)
  • Zusätzliche Multivitamine und Vitamin B6 kann der Arzt verschreiben.
  • Wenn sich das Durstgefühl nicht einstellt, kann auch das Lutschen an einem Eiswürfel helfen. Denn Flüssigkeitsaufnahme ist wichtig und lindert die Übelkeit
  • Entspannungsübungen sowie mehrere Pausen während der Arbeit sind ein Muss für die Schwangere. Notfalls muss Sie der Arzt krankschreiben.
  • Bewährt haben sich: Ingwer-Getränke oder Ingwer-Präparate, diese helfen auch bei Reiseübelkeit.
  • Der Geruch von aufgeschnittenen Zitronen kann die Übelkeit mildern. Kalter Tee oder Mineralwasser mit einem Zitronenschnitz helfen auch und geben Flüssigkeit.
  • Bei Eisenmangel nur Präparate einnehmen, welche der Arzt verschrieben hat. Siehe Fokus Eisenmangel

Weitere empfohlene Hilfsmittel: Akupressur, eventuell mittels Akupressurbänder.
Alternative Therapien müssen ausprobiert werden, da sie individuell helfen: Aromatherapie: zum Beispiel mit Pfefferminzöl oder Zitrusfrüchteöl, diese können eingeatmet oder leicht in die Stirn einmassiert werden.

Akupunktur, Homöopathie: Die Behandlung soll von einem erfahrenen Therapeuten durchgeführt werden.

Tauschen Sie sich mit anderen Leserinnen im Forum aus - manchmal gibt es gute Tipps von Betroffenen.

Dr. med. Daniel Desalmand

Daniel Desalmand hatte in Bern Medizin studiert. Nach dem Studium hatte er mehrjährige klinische Erfahrung in Chirurgie und Innerer Medizin erworben bevor er sich dem Wissenschaftsjournalismus zugewandt hatte.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
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