Grippeimpfung des Personals schützt Heimbewohner
Eine aktuelle Studie untersuchte den Einfluss einer routinemässigen Grippeimpfung des Personals auf die Sterblichkeit der Heimbewohner.
Studien haben gezeigt, dass etwa 50 bis 70% der Senioren in Heimen von einer Grippeimpfung profitieren. Auch dem Personal wird zum Schutz der Heimbewohner eine Grippeimpfung empfohlen.
Die vorliegende Untersuchung wurde während den Grippesaisonen 2003/04 und 2004/05 in England in 44 Pflegeheimen durchgeführt. Insgesamt nahmen 1'703 Betreuungspersonen und 2'604 Heimbewohnern teil. In der Hälfte der Heime wurde dem Personal eine Grippeimpfung angeboten (Interventionsheime), in den andern Heimen nicht (Kontrollheime).
Die Forscher interessierte, ob die Impfung des Personals bei den Heimbewohnern die Gesamtsterblichkeit, die Anzahl der Grippefälle und Arztkonsultationen wegen Grippe verringert.
Resultate der Untersuchung
- Etwa die Hälfte des Heimpersonals liess sich in der Grippesaison 2003/04 impfen; in der Saison 2004/05 waren es etwas weniger.
- In der Kontrollgruppe liessen sich nur 6% des Personals impfen.
- Die Anteil nationaler Grippeerkrankungen lag in der Saison 2004/05 unter dem Durchschnitt, d.h. es war nur eine leichte Grippewelle.
- Die Grippewelle 2003/04 war wesentlich stärker. Dies machte sich auch in den Heimen bemerkbar.
- In den Heimen mit geimpftem Personal gab es 140 Todesfälle, in der Kontrollgruppe waren es dagegen 203 Todesfälle.
- Die Grippeimpfung des Personals verhinderte auf 100 Bewohner: fünf Todesfälle, zwei Hospitalisierungen, sieben Arztkonsultationen und neun Grippe-Erkrankungen.
- Während der leichteren Grippesaison 2004/05 wurden keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Interventionsheimen und Kontrollheimen gesehen.
Fazit der Autoren
Die routinemässige Grippeimpfung des Personals in Pflegeheimen kann bei zumindest mittelschweren Grippewellen die Sterblichkeit und Erkrankungsfälle bei den Heimbewohnern senken; bei der leichten Grippewelle 2004/05 wurde dieser Vorteil nicht gesehen.
18.12.2006