Mit Riechtest zur Demenzdiagnose
Wissenschaftler der Mayo-Klinik in Rochester untersuchten an älteren Teilnehmern, wie gut ein Riechtest die Krankheit Alzheimer voraussagen kann. Das Resultat kann sich sehen lassen: Es zeigten sich klare Zusammenhänge zwischen Riechfähigkeit und kognitiven Einschränkungen.
Es wurden daneben zwei Formen der kognitiven Beeinträchtigungen unterschieden: amnestisch und nicht-amnestisch. Amnestisch heisst: Die Betroffenen leiden insbesondere unter Gedächtnisstörungen. Nicht-amnestisch bedeutet: Beeinträchtigt ist vorwiegend die Denkleistung, zum Beispiel das Planen, das Organisieren, die Sprache; das Gedächtnis hingegen funktioniert noch gut.
Alle Teilnehmer mussten sich einem Riechtest unterziehen („Brief Smell Identification Test“), wobei sie ganz unterschiedliche Gerüche – von Banane bis Benzin – zu identifizieren hatten.
Nach 3.5 Jahren zeigte sich, dass von den ursprünglich gesunden Personen solche mit den zu Studienbeginn schlechteren Riechtestresultaten häufiger ein amnestisches MCI entwickelt hatten als solche mit den besseren Testergebnissen.
Schlechte Ergebnisse beim Riechtest wiesen generell auf eine höhere Erkrankungsrate hin, so auch bei den Teilnehmern mit bereits vorbestehendem amnestischen MCI: Bei denjenigen, die im Riechtest am schlechtesten abgeschnitten hatten, war das Alzheimerrisiko gut fünfmal höher als bei jenen mit den besten Testresultaten.
Die Forscher sehen – nebst anderen Abklärungsverfahren – den Riechtest als einfach anwendbare und günstige Möglichkeit auf dem Weg zur Demenzdiagnose.
Auch anderen neurodegenerativen Krankheiten wie zum Beispiel Parkinson geht ein langsamer Verlust sowohl des Geruchsinns als auch der Geschmackempfindung voraus.
17.12.2015