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Hodenkrebs: häufig bei jungen Männern
Hodenkrebs: häufig bei jungen Männern
Hodenkrebs tritt meist bei Männern zwischen 20 und 40 Jahren auf. Pro Jahr erkranken in der Schweiz etwa 440 Männer an Hodenkrebs. Je früher der Hodenkrebs entdeckt wird, desto grösser sind die Heilungschancen. Aber auch Erkrankungen in einem Spätstadium können dank Strahlentherapie und Chemotherapie oft geheilt werden.

Die Ursachen von Hodenkrebs sind nach wie vor nicht bekannt. Es zeigt sich eine Anhäufung von Hodenkrebsfällen bei Männern, die als Kinder unter Hodenhochstand litten, zeugungsunfähig sind und bei Männern, die früh in die Pubertät kamen. Männer mit familiärer Vorbelastung scheinen ebenfalls ein grösseres Risiko zu haben.

In der letzten Zeit wird oft von chemischen Expositionen, die zu Hodenkrebs führen können, geredet. So zum Beispiel bei Einsatz von chemischen Mitteln  zur Insektenvernichtung und im Pflanzenschutz. Aber auch der Kontakt mit gewissen Schwermetallen und Lösungsmitteln wird mit Hodenkrebs in Zusammenhang gebracht. Ebenso werden Viruserkrankungen als Ursache für Hodenkrebs genannt.

Am Anfang sind fast keine Beschwerden vorhanden: leichtes Ziehen in der Leistengegend; einseitige, schmerzlose, langsam zunehmende Hodenschwellung; manchmal ist ein Knoten im Hoden tastbar.

Später kommt es häufig zu Schwellungen der Lymphknoten im Bereich des Beckens und der Wirbelsäule (äussern sich als unspezifische Rückenschmerzen). Der Hoden wird grösser und schmerzhaft. In fortgeschrittenem Stadium haben sich oft schon Tochtergeschwülste (Metastasen) in anderen Körperregionen gebildet. Unbehandelt führt der Hodenkrebs zum Tod. Bei rechtzeitiger Behandlung sind die Heilungschancen gut.

Hodenkrebs: Ultraschalluntersuchung
Hodenkrebs: Ultraschalluntersuchung

Was macht der Arzt?

Um einen Hodenkrebs zu diagnostizieren werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt:

  • Krankengeschichte (Anamnese) unter Einbezug der Beschwerden
  • Gründliche Untersuchung des Hodens
  • Ultraschall, wenn nötig Gewebeproben
  • Ev. Röntgenuntersuchung und/oder Computertomographie zum Ausschluss von Krebsablagerungen
  • Blutuntersuchung: Tumormarker
  • Weiterleitung zum Spezialisten (Urologen)

Was können Sie selber tun?

Jeder Mann kann seine Hoden leicht selbst kontrollieren: Dazu tastet er sie in entspanntem Zustand ab, etwa unter der Dusche oder beim Baden. Das sollte regelmässig ungefähr einmal im Monat geschehen. Wenn sich die Hoden verändern, sollte der Betroffene sich möglichst bald vom Arzt untersuchen lassen.

Hodenkrebs: Bösarige Tumore müssen entfernt werden
Hodenkrebs: Bösarige Tumore müssen entfernt werden

Bei Bestätigung des Krebsverdachts wird meist der betroffene Hoden entfernt und je nach Krebsart und Stadium mit einer Chemotherapie und/oder einer Strahlentherapie behandelt. Je nach Befall müssen auch Lymphknoten entfernt werden.

Bei frühzeitiger Entdeckung und bei entsprechender Behandlung stehen die Heilungschancen sehr gut (90%). Meist kann sogar die Zeugungsfähigkeit erhalten werden. Beim Hodenkrebs im fortgeschrittenen Stadium kann es zu Impotenz kommen.
Hodenkrebs: Regelmässige Selbstuntersuchung
Hodenkrebs: Regelmässige Selbstuntersuchung

Leider gibt es kaum Möglichkeiten dem Hodenkrebs vorzubeugen, da die Ursachen noch zu wenig bekannt sind. Männer mit Leistenhoden oder Hodenhochstand sollten sich allerdings operieren lassen. Bei Knaben sollte dies noch im Vorschulalter erfolgen.

Wichtig ist die regelmässige Selbstuntersuchung (siehe Rubrik Untersuchungen)

Dr. med. Fritz Grossenbacher

Fritz Grossenbacher hat in Bern Medizin studiert. Er besitzt einen Master of Medical Education der Universitäten Bern und Chicago und ein Zertifikat in Teaching Evidence based Medicine des UK Cochrane Center in Oxford.

Dr. med. Gerhard Emrich

Gerhard Emrich hat in Wien Medizin studiert. Er ist Medizinjournalist mit langjähriger Erfahrung in medical writing.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
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