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Das Gelbfieber-Virus wird von Mücken übertragen
Das Gelbfieber-Virus wird von Mücken übertragen

Das Gelbfieber kommt in tropischen und subtropischen Ländern - in Afrika und Südamerika, jedoch nicht in Asien - vor und wird durch das Gelbfiebervirus ausgelöst. Das Virus gehört zur Familie der Flaviviren, zu welchen beispielsweise auch die Dengue-Viren, Frühsommer- Hirnhautentzündung (FSME) - sowie Hepatitis-C - Viren zählen. Sein natürliches Reservoir sind Affen.

Die Übertragung des Virus erfolgt durch Steckmücken (Aedes- und Haemogogusmücken). Das  Gelbfieber gehört zu den sogenannten hämorrhagischen Erkrankungen; es können innere und äussere Blutungen auftreten. Da es oft zu Blut Erbrechen kommt, wird die Krankheit auch ''Schwarzes Erbrechen'' genannt.

Im günstigsten Fall heilt das Gelbfieber vollkommen ab. Beim schlimmsten (toxischen) Verlauf stirbt der Patient innerhalb von zwei Wochen. Nach überstandener Krankheit besteht eine lebenslange Immunität.

Die Infektion kann nicht medikamentös behandelt werden, nur die Symptome können gelindert werden. Vorbeugend kann eine Impfung vor dem Gelbfieber schützen. Allerdings gibt es andere empfehlenswerte Vorbeugemassnahmen.

Das Gelbfieber ist eine meldepflichtige Infektionskrankheit.

Nach dem die Mücke sich beim Affen angesteckt hat, überträgt sie das Virus durch einen Stich auf den Menschen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.

Nach der Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit) sie dauert ca. 3-6 Tage siedeln sich die Gelbfieberviren in den Fresszellen (Makrophagen) der Lymphknoten, der Milz, der Leber und des Knochenmarks an. Dort kommt es zu einer erneuten Viren-Vermehrung. Zielorgane sind Zentralnervensystem, Leber, Niere, Gelenke, Muskeln und Haut.

Gelbfieber: Hohes Fieber
Gelbfieber: Hohes Fieber

Wichtig ist erst mal: Jedes Fieber nach einer Reise muss ärztlich untersucht werden.

Das Gelbfieber verläuft unterschiedlich schwer.

Zu Beginn der Gelbfieber-Infektion gibt  es grippeähnliche Beschwerden mit Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, verlangsamtem Puls, Übelkeit und Erbrechen (z.T. blutig).

Verlauf:

  • Hochfieberhafte Phase von 2-3 Tagen, begleitet von Übelkeit und Erbrechen, evtl. mit Hautausschlag am ganzen Körper, danach folgt meistens eine fieberfreie Phase.

Nach einigen Tagen klingen die Symptome häufig wieder ab.  Bei ca. 15% der Fälle kommt dann die Krankheit in eine zweite, gefährliche (toxische) Phase: es kommt zum Leber-Nieren-Versagen mit folgenden Symptomen:

Gelbfieber: Erregernachweis im Blut
Gelbfieber: Erregernachweis im Blut

Zur Diagnose des Gelbfiebers werden verschiedene Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:

  • Krankengeschichte unter Einbezug der Beschwerden; unbedingt eine vorangegangene Reise in tropische oder subtropische Gegenden erwähnen.
  • Körperliche Untersuchung
  • Erregernachweis im Blut (in den ersten fünf Tagen), danach Nachweis von Antikörpern
Gelbfieber: Behandlung im Spital
Gelbfieber: Behandlung im Spital
Eine spezifische Therapie gegen das Virus gibt es nicht. Der Patient muss allerdings stationär behandelt und überwacht werden. Dabei steht die Senkung des Fiebers sowie die Erhaltung der Organfunktionen (Herzkreislauf, Atmung, Leber, Niere) im Vordergrund.

Während die einen Betroffenen fast keine Beschwerden haben, kann es bei andern zu lebensgefährlichen Symptomen (siehe toxische Phase) kommen. Bei diesen schweren Fällen stirbt etwa die Hälfte der Betroffenen. Insgesamt sterben ca. 10-25% der Betroffene an einer Gelbfieber-Infektion.

Gelbfieber: Impfung schützt
Gelbfieber: Impfung schützt

Der heutige Impfstoff gegen das Gelbfieber ist sicher und gut verträglich; er wird allen in Risikogebiete Reisenden empfohlen. Kinder unter sechs Monaten dürfen nicht geimpft werden.

Der Impfschutz beginnt zehn Tage nach der Impfung und hält ca. 10 Jahre an.  Wichtig: die Impfung darf nur von autorisierten Ärzten oder Institutionen durchgeführt werden.

Trotz Impfung werden die üblichen Mückenschutzmassnahmen (lange Kleider, Ärmel, Hosen während und nach der Dämmerung, Moskitonetze, Mückenschutzmittel etc.) zusätzlich notwendig.

Dr. med. Gerhard Emrich

Gerhard Emrich hat in Wien Medizin studiert. Er ist Medizinjournalist mit langjähriger Erfahrung in medical writing.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
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