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Aktinische Keratose: Zu viel Sonne schadet
Aktinische Keratose: Zu viel Sonne schadet

Aktinische Keratosen sind Verhornungsstörungen der Haut, ausgelöst durch jahrzehntelange exzessive Sonnenbestrahlung. Betroffen sind vor allem Männer und hellhäutige Menschen ab dem 50. Lebensjahr. Aktinische Keratosen sind Vorstufen des Stachelzell-Hautkrebses (Weisser Hautkrebs oder Spinaliom).

Unter obengenannten Bedingungen, entwickeln sich im Laufe von Jahren oder sogar Jahrzehnten veränderte Zellen in der Oberhaut. Diese atypischen Hautzellen vermehren sich in der normalen Struktur der oberen Hautschicht derart, dass es zu einer Verdickung der Hornschicht kommt.

Im Anfangsstadium zeigen sich wenige Zentimeter grosse Rötungen mit leichter Schuppenbildung. Im späteren Stadium nimmt die Verdickung der Hornschicht zu: Es bilden vermehrt Hautschuppen und sich dicke, zum Teil gelblich-braune Hornablagerungen. Die Oberfläche fühlt sich rauh und derb an. Aktinische Keratosen können auf Grund erhöhter Verletzlichkeit leichter bluten. Jucken oder brennen tun sie fast nie. Folgende Hautbereiche sind besonders betroffen:

  • Stirn, Schläfe, Nase, Wangen und Ohren
  • Handrücken und Unterarmen
  • Glatze bei Männern
Eine aktinische Keratose kann der Hautarzt in der Regel durch genaues Betrachten diagnostizieren. Die Diagnose wird durch eine Probe-Entnahme der Haut (Hautbiopsie) gesichert, die im Labor feingeweblich untersucht wird.
Zur Entfernung  von aktinischen Keratosen gibt es eine Reihe von verschiedenen Methoden. Ein Herausschneiden ist in der Regel nicht notwendig, da die meisten  Aktinischen Keratosen in der oberflächlichen Haut sitzen. Mit den heutigen Methoden lassen sich hervorragende kosmetische Ergebnisse erzielen. Einige  Behandlungsformen benötigen mehrere Therapiesitzungen.

Häufig eingesetzte Methoden sind:
  • Laser-Therapie: Mittels Erbium-YAG-Laser oder CO2-Laser werden die oberflächlichen Keratosen zerstört, ohne die tieferen Hautschichten zu schädigen.
  • Medikamentöse Therapie: Über mehrere Wochen wird entweder ein sogenannter Immunmodulator oder ein Zytostatikum (Chemotherapeutikum) als Creme oder Gel aufgetragen. Es kommt zu einer vorübergehenden  starken Entzündung mit Zerstörung der Aktinischen  Keratosen und narbenfreien Abheilung.
  • Photodynamische Therapie (PDT): Eine spezielle Substanz wird auf die betroffene Hautstelle aufgetragen, die kurzzeitig die entarteten Zellen  gegenüber Rotlicht lichtempfindlich macht. Eine anschliessende Bestrahlung mit ungefährlichem Rotlicht zerstört dann die Zellen der Aktinischen Keratose.

Weitere Behandlungmöglichkeiten:
  • Kürettage: Abkratzen der übermässig verhornten Stelle mit einem scharfen löffelartigen Operationsgerät unter örtlicher Betäubung.
  • Kryochirurgie: Vereisung mit flüssigem Stickstoff
  • Chemisches Peeling: Durch Auftragen bestimmter Säuren (Trichloressigsäure, Fruchtsäure) kommt es zur flächigen Zerstörung der Oberhautzellen, die innerhalb einer Woche durch gesunde Zellen ersetzt werden.

Die aktinischen Keratosen entwickelt sich nur sehr langsam (über Jahre oder Jahrzehnte) zum Stachelzell-Hautkrebs (Spinaliom). Die aktinische Keratose gilt als Krebsvorstufe des Spinalioms (Stachelzellhautkrebs). Deshalb ist es wichtig, bei Verdacht den Hautarzt (Dermatologen) aufzusuchen.
Direkte und intensive Sonnenbestrahlung ist zu vermeiden und die Haut mit Sonnenschutz (Cremes, Kleidung, Hut) zu schützen. Männer mit Glatze müssen sich besonders vorsehen. Nach der Therapie sind regelmässige hautärztliche Kontrollen anzuraten, da auch an anderen Hautstellen neue aktinische Keratosen auftreten können.

Dr. med. Gerhard Emrich

Gerhard Emrich hat in Wien Medizin studiert. Er ist Medizinjournalist mit langjähriger Erfahrung in medical writing.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
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