Unterzuckerung (Hypoglykämie)
Die Bauchspeicheldrüse produziert Insulin , das den Zuckerhaushalt reguliert. Wenn zuviel Insulin oder zu wenig Zucker vorhanden ist, fällt der Blutzucker unter den Normalwert.
Das passiert bei Patienten mit:
- Nebennierenrinden-Unterfunktion (Addison-Syndrom)
- Schilddrüsenunterfunktion
- Unterfunktion der Leber
- Krebs
- Tumoren in der Bauchspeicheldrüse, die Insulin produzieren (Insulinom)
- Häufig: Falsche Anwendung von Diabetesmedikamenten (Insulin, Tabletten)
- Reaktive Unterzuckerung, als überschiessende "Reaktion" nach einer stark kohlehydrathaltigen Mahlzeit
- Leistungsabfall
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Kalter Schweiss, Zittern
- Herzklopfen
- Heisshungergefühl
- Unruhe
- Müdigkeit
- Sehstörungen
- Bewusstseinsstörungen
- Krämpfe, Lähmungen , Bewusstlosigkeit = Notfall

Wichtig ist es, die Ursache für die Unterzuckerungszustände herauszufinden und zu behandeln, damit diese erst gar nicht mehr auftreten, da sie lebensgefährlich sein können.
Leichte Unterzuckerung bemerkt der Patient selbst. Hier helfen ein bis zwei Stücke (10-20 Gramm) Glucose, auch Traubenzucker genannt, ein Glas Fruchtsaft, Cola (nicht diet) oder zuckerhaltige Limonaden. Nach wenigen Minuten bilden sich die Anzeichen wieder zurück. Bei Zweifeln gilt: Lieber zuviel als zuwenig einnehmen, denn kurzfristige hohe Blutzucker spiegel haben keinen Nachteil, zu niedrige Werte können lebensgefährlich sein.
Schwere Unterzuckerung (hypoglykämischer Schock) mit Bewusstseinsstörungen: Der Patient benötigt sofort notärztliche Hilfe. Angehörige können versuchen, dem Patienten, bevor er bewusstlos wird, eine Traubenzucker-Lösung einzuflössen. Ist er nicht mehr ansprechbar, hilft am schnellsten eine Spritze mit dem Hormon Glucagon, das die nötige Glucose aus den Körperspeichern ins Blut befördert. Das Spritzen von Glucagon muss unter Fachkunde erlernt werden.
Der Arzt legt eine Infusion zur Gabe von Glukose intravenös .